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Zahntechnik
Abrechnung


IDS-Experten-Interview mit Zahntechniker Uwe Koch

27.03.2017

IDS-Experten-Interview mit Zahntechniker Uwe Koch
IDS-Experten-Interview mit Zahntechniker Uwe Koch

Lesen Sie hier das Interview mit unserem Zahntechnik-Experten Uwe Koch rund um die aktuellen Veränderungen in der Zahntechnik, die Digitalisierung, neuen Herausforderungen und seinen Highlights der IDS!

1.Was sind die größten Veränderungen im Laufe der Jahre in der Zahntechnik?

Herr Koch: Eine der größten Veränderungen ist sicherlich die CAD/CAM-Fertigung und damit die  EDV-gestützte Herstellung von Zahnersatz. Dadurch kann alles schneller gefertigt werden und das Labor spart wertvolle Zeit, in der zusätzliche Aufträge angenommen werden können.

In Zukunft wird sich die Herstellungsmethode wohl weiter weg von der Gusstechnik hin zur Frästechnik bewegen.

2.Welche Themen beschäftigen die Zahntechniker aktuell am meisten?

Herr Koch: Die Abrechnung nach BEL II und BEB ist sicherlich ein Dauerthema. Immer wichtiger wird aber auch die Technik und die Materialkunde. Natürlich gibt es auch Ängste bei den Zahntechnikern, dass ihr Handwerk durch Fräsmaschinen weg rationalisiert werden könnte.

Seit dem in Kraft treten des Antikorruptionsgesetzes gibt es eine weitere gesetzliche Hürde zu beachten: Was darf man noch in der Kundenbeziehung zu Zahnarztpraxen? Welche rechtliche Pflichten gibt es?

3.Wie schätzen Sie die Auswirkung der Digitalisierung auf die zahntechnischen Labore ein? Gibt es Ihrer Meinung nach Gefahren in der Digitalisierung?

Herr Koch: Die Auswirkungen der Digitalisierung in den zahntechnischen Laboren sind enorm hoch. Die Digitalisierung wird sich auf jeden Fall durchsetzen, auch wenn es noch den einen oder anderen (berechtigten?) Gegner gibt. Die Herstellung wird somit immer günstiger und praktischer, was vor einigen Jahren noch Zukunftsmusik war, ist jetzt wirklich umsetzbar! Aber Vorsicht: Die Qualität ist noch immer nicht perfekt. Gut ja, aber nicht perfekt. CAD/CAM und die Digitalisierung ist natürlich weiter auf dem Vormarsch, aber auch die traditionelle Keramikschichtung wird beispielweise nicht aussterben. Qualitativ hochwertige Labore werden sich weiterhin vergrößern.

Wichtig ist, dass auch die Ausbildung zum Zahntechniker mit der zunehmenden Digitalisierung angepasst wird, hin zur EDV-gestützten Herstellung und CAD/CAM.

Außerdem sind Personalschulungen beim bestehenden Laborpersonal notwendig, um den Zahnarztpraxen weiterhin ein kompetenter Partner zu sein in Zeiten der Digitalisierung.

Die Konsequenz und auch Gefahr der Digitalisierung ist der Personalabbau in der Zahntechnik. Hier verbirgt sich aber auch die Chance neue Stellen für bestehendes Personal zu schaffen.

Auch der direkte Kontakt zwischen Industrie und Zahnarztpraxis kann zur Gefahr werden, z. B. die CAD-/CAM-Methode zur Rekonstruktion von Zahnrestaurationen in der Zahnarztpraxis.

Wichtig: Es geht nicht ohne das zahntechnische Labor, ohne den „Handwerker Zahntechniker“. Nur digital und nur EDV kann die Individualität niemals ganz ersetzen.

4.Was sind die größten Herausforderungen in der zahntechnischen Abrechnung?
Welche Lösungsansätze können Sie empfehlen?/Welche Empfehlungen können Sie für Zahntechniker aussprechen?

Herr Koch: Nach wie vor sind das in der zahntechnischen Abrechnung wohl die gleichartigen Arbeiten sowie auch die Arbeiten, die CAD/CAM gefertigt sind.

Dazu sollte man sowohl auf Seminaren genaue Informationen sammeln, als auch Fachliteratur anschaffen, wie z. B. das im April erscheinende Nachschlagewerk zur Abrechnung von CAD/CAM gefertigten Arbeiten.

5.Welche Zukunftstrends gibt es in der Zahntechnik? Wie können sich die zahntechnischen Labore darauf vorbereiten?

Herr Koch: Man sollte sich auf die weitere Digitalisierung einstellen: Mehr EDV, weniger manuell ausgeführte Arbeitsschritte, viel Automatisierung. Alles wird wesentlich schneller erledigt werden können.

Ich denke, der 3D-Druck ist die Zukunft, der Modellguss wird keine Rolle mehr spielen.


6.Was sind Ihre persönlichen Messehighlights der IDS 2017?

Herr Koch: Mein ganz persönliches Messehighlight ist das Erscheinen des Abrechnungswerks zur CAD/CAM in der Zahntechnik im April. Auch die erhöhten Seminaranfragen im Bereich der zahntechnischen Abrechnung haben mich persönlich sehr gefreut. Der Spitta Stand war sehr gut besucht. Es hat Freude gemacht, viele interessierte Menschen dort getroffen zu haben.

7.Was sind die interessantesten Kundenfeedbacks, die Sie von der Messe mitnehmen?

Herr Koch: Besonders oft habe ich Feedback zu neuen Seminarthemen wie z. B. CAD/CAM in der Implantologie erhalten.

Auffallend war auch, dass vermehrt Praxislabore nach den zahntechnischen Seminaren gefragt haben, was wohl auf die Einführung des Antikorruptionsgesetzes zurückzuführen ist. 


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