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Zahnmedizin
Interdisziplinäre Zahnheilkunde


Warum Mundtrockenheit ein Thema für Zahnmediziner ist!

22.03.2016

Mundtrockenheit ist eine Erscheinung, die jeden Menschen betrifft: Man denke dabei nur an den trockenen Mund vor Prüfungen oder Auftritten. Allerdings ist diese Art von Mundtrockenheit nur von sehr kurzer Dauer; viele Menschen und einige besondere Patientengruppen leiden chronisch an Mundtrockenheit.

Entstehung von Mundtrockenheit

Insbesondere in der deutschen Fachliteratur wird Mundtrockenheit oftmals mit Xerostomie oder Hyposalivation gleichgesetzt; allerdings ist eine derartige Synonymisierung nur bedingt sinnvoll. Der Begriff Xerostomie stammt aus dem Griechischen („xeros“ für trocken und „stoma“ für Mund bzw. Mundhöhle) und beschreibt den Zustand eines trockenen Mundes bzw. einer trockenen Mundhöhle. Eine wissenschaftlich fundierte Definition ist allerdings nicht ganz so trivial: So definieren Stratmann und Mokrys die Xerostomie als eine „... meist als subjektiv empfundene Mundschleimhauttrockenheit in Kombination mit einer starken Reduktion des Ruhespeichelflusses“ [Stratmann und Mokrys, 2000]. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang, dass Xerostomie ein subjektives Phänomen definiert, da sie impliziert, dass Xerostomie einen nicht durch objektive Maßstäbe erfassten Zustand der Trockenheit der Mundhöhle umschreibt. Demnach kann erst dann objektiv von Mundtrockenheit gesprochen werden, wenn die Speichelsekretion als objektive Messgröße herangezogen wird.

Eine objektive Verminderung der Speichelsekretion bezeichnet man als Hyposalivation, wobei jedoch nicht alle Patienten mit Xerostomie auch unter einer Hyposalivation leiden [Thomson et al., 1999; Wiener et al., 2010]. Es wird deutlich, dass zwischen der Xerostomie als dem subjektiv empfundenen Zustand einer trockenen Mundhöhle und dem Begriff der Hyposalivation, der eine objektive und messbare Verringerung der Speichelsekretion definiert, differenziert werden muss.

Ursachen von Mundtrockenheit

Mundtrockenheit beschreibt ein Krankheitsbild, das allein in der Mundhöhle auftritt; damit ist der Zahnmediziner mit hoher Wahrscheinlichkeit in vielen Fällen der erste und in der Regel zunächst auch kompetenteste Ansprechpartner für betroffene Patienten. Allerdings gestaltet sich eine effektive Behandlung von Mundtrockenheit in vielen Fällen schwierig [Thomson, 2011].

Zum einen sind die Ursachen für Mundtrockenheit vielfältig; damit fordern Diagnostik und Therapie oftmals einen Blick über den „zahnmedizinischen Tellerrand“ hinaus.

Zum anderen wird die Thematik Mundtrockenheit gerade von Nicht-Zahnmedizinern oft stiefmütterlich behandelt, obwohl eine suffiziente Diagnostik und Therapie eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen der Allgemeinmedizin, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Strahlentherapie, Rheumatologie und Endokrinologie sowie der medizinischen Pflege erfordern.

Behandlung von Mundtrockenheit

In Deutschland existieren bis dato kaum evidenzbasierte Verfahren zur Behandlung von Mundtrockenheit, weswegen sich die Etablierung von effektiven therapeutischen Maßnahmen für Zahnärzte, die sich nicht intensiv bzw. häufig mit der Thematik befassen, in vielen Fällen schwierig gestaltet. Bei näherer Beschäftigung mit dem Thema Mundtrockenheit wird zudem deutlich, dass die mediale Präsenz der Mundtrockenheit in anderen, insbesondere angelsächsischen Ländern wesentlich größer zu sein scheint, als dies in Deutschland der Fall ist.

Effiziente Informationen für Patienten sowie strukturierte postgraduale Fortbildungen bzw. (Behandlungs-)Leitlinien für Zahnärzte und Kollegen der medizinischen Fächer und der Gesundheits- und Krankenpflege sind damit notwendig und sinnvoll [Folke et al., 2008].


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