Zahntechnik
Personalführung-und Management


Gehen Ihnen die Fachkräfte aus? – Wie Sie Ihre Auszubildenden als Mitarbeiter im Labor binden

30.06.2017

Auszubildende als Mitarbeiter im Labor binden

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Ausbildungsbetriebe wichtig, nicht nur die Ausbildungszeit zu planen, sondern die Bindung ans Labor für eine mögliche Übernahme nach der Ausbildung zu stärken.

Welche Vorteile hat es, sich von Beginn der Ausbildung um eine enge Bindung zu kümmern?

Die enge Bindung führt dazu, dass schon in der Ausbildungszeit die Azubis engagierter und motivierter arbeiten. Das Risiko eines Ausbildungsabbruchs wird klar verringert. Es ist sinnvoll, dass Sie bereits vom ersten Tag an eine gute Beziehung zum Auszubildenden aufbauen und Kontakt halten. Damit steigen die Chancen, sich gemeinsam auf eine Weiterbeschäftigung nach Abschluss der Gesellenprüfung zu einigen. Bedenken Sie: Bei Personalbedarf im Labor wird es zunehmend schwieriger von außen gute Mitarbeiter für das eigene Labor anzuwerben. Eigenen Nachwuchs aus- und weiterzubilden wird daher zu einem echten Wettbewerbsvorteil.

Was sollten Sie als Chefin/als Chef für die Stärkung der Azubibindung tun?

Sorgen Sie zunächst für einen guten Einstieg in die Ausbildungszeit und bleiben Sie dran. Dazu gehören regelmäßige Gespräche. Gesprächsanlässe sind zum Beispiel Ausbildungsnachweise, Arbeitsweise oder Lernfortschritte des Azubis. Sparen Sie nicht mit (angemessenem) Lob – es gehört zur Entwicklung junger Menschen dazu, auch wenn es im Tagesgeschäft eines Dentallabors allzu oft vergessen wird. Als Führungskraft sollten Sie sich darum kümmern, dass Ihr Azubi Fragen stellen darf und Hilfe erhält, wenn er sie benötigt. Das gilt nicht nur für Sie, sondern auch für andere Fachkräfte im Labor. Günstig wirkt es sich aus, wenn die Kommunikationswege und Zuständigkeiten für die Betreuung der Azubis klar geregelt sind. Je nach Talent sollten Sie dafür sorgen, dass zum einen immer wieder neue Herausforderungen geboten werden, zum anderen aber weder eine dauerhafte Über- noch eine Unterforderung entstehen. Überforderung macht Stress und führt zu Krankheitsausfällen, Unterforderung zu Langeweile und zu Umorientierung und Kündigungen. Ihre Aufgabe: Unterstützen Sie lernschwache Azubis und fördern/fordern Sie leistungsstarke.

Was ist nach der Ausbildung? Wie gelingt die Übernahme?

Zwei zentrale Faktoren sollten in Ihrem Labor stimmen, damit sich der Azubi für eine Karriere in Ihrem Labor entscheidet: Erstens eine gute Arbeitsatmosphäre und zweitens eine Perspektive in der Entlohnung.
Planen Sie am besten schon während der Ausbildungszeit “die Zeit danach”. Welche Begabungen hat Ihr Azubi und welche Perspektiven in welchen Laborbereichen können Sie ihm bieten? Welche Voraussetzungen müssen Sie selber dafür schaffen? Eine jährliche Finanzplanung für das gesamte Dentallabor gibt die nötige Sicherheit. Für die Entlohnung nach abgeschlossener Ausbildung sollten Sie sich frühzeitig Gedanken machen, wie zukünftig die Gesamtkalkulation für das Labor mit Löhnen über dem aktuellen Niveau gelingt. Bereits heute zahlen viele Labore eine Ausbildungsvergütung über dem Tarif. Zusatzleistungen wie ein Job-Ticket und steuerfreie Sonderleistungen (z. B. Tankgutscheine) sind Beispiele für beliebte Extras. Die neue Generation der jetzt in den Arbeitsmarkt eintretenden Azubis hat andere Werte. Hierauf muss sich auch die Laborführung einstellen. Die eigene Arbeits- und Lebensbiografie der mittleren und älteren Meistergenerationen taugt nicht mehr als Blaupause für die neue Generation: Gute Weiterbildungsmöglichkeiten, gelebtes Teamwork und flexible Arbeitszeiten sind die Rahmenbedingungen, die Ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen.

Fazit:

Kümmern Sie sich von Beginn an um den „guten Draht“ zu Ihren Azubis und halten Sie Kontakt. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Azubis wissen, dass und wen sie fragen und um Hilfe bitten können. Fördern und unterstützen Sie in angemessener Weise und vergessen Sie das Loben nicht. Planen Sie schon frühzeitig die Eckdaten einer möglichen Übernahme – so steigern Sie Ihre Aussichten, gute Fachkräfte nach der Ausbildung in Ihrem Labor zu halten.