Zahnmedizin
Kieferorthopädie


Die Rolle des Familienzahnarztes für die kieferorthopädische Frühbehandlung

Familienzahnarzt als wichtige Schlüsselposition

Der spezialisierte Kinder- oder Familienzahnarzt hat nicht nur die Aufgabe einer adäquaten Kariestherapie, die bei Kindern und Jugendlichen sicherlich in den letzten Jahrzehnten im Vordergrund gestanden hat, sondern er kontrolliert die orofaziale Gesamtentwicklung und kann durch Beratung und einfache Maßnahmen kieferorthopädische Prävention betreiben.

Dies ist vor allem darin begründet, dass Gebissanomalien nicht nur genetisch bedingt sind, sondern auch zu einem erheblichen Maße durch Habits (Lutschen), Probleme des HNO-Bereichs oder Karies erworben werden.

Familienzahnarzt als wichtige Schlüsselposition

Neben dem jugendzahnärztlichen Dienst hat der Familienzahnarzt eine wichtige Schlüsselposition, um die Kinder und Jugendlichen einer spezialisierten, kieferorthopädischen Therapie zuzuführen. In der regulären Behandlung für Jugendliche funktioniert das bereits hervorragend. Für die kieferorthopädische Frühbehandlung ist die Situation erheblich komplexer. Zum einen kommen nicht alle Patienten einer Überweisung zum Kieferorthopäden für eine »kleine« Maßnahme nach und zum anderen haben sich viele Kieferorthopäden auf klassische Behandlungen bei Jugendlichen spezialisiert.
Andererseits lohnt sich häufig der Aufwand des Wechsels in eine andere Praxis nicht (z.B. für einen Platzhalter). Außerdem muss der Familienzahnarzt ohnehin die Prinzipien der eugnathen Gebissentwicklung kennen, um in diesem Bereich präventiv und diagnostisch tätig zu sein.

Kreuzbisse und Lutschhabits für kieferorthopädische Frühbehandlung relevant

Therapeutisch sind für die Frühbehandlung vor allem Kreuzbisse, Lutschhabits und Platzerhalt sowie teils die Progenie von Bedeutung, die auch im Index of Orthodontic Treatment Need (IOTN) und im deutschen vertragsärztlichen System der Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) abgebildet werden.