Zahntechnik
Personalführung-und Management


Der richtige Umgang mit dem Personal im Labor

29.09.2016

Welchen Nutzen ziehen Sie als Laborinhaber aus Mitarbeitergesprächen? Ein Mitarbeitergespräch ist nicht die alltägliche Kommunikation, sondern das regelmäßige Gespräch über definierte Parameter. Ein gut vorbereitetes Mitarbeitergespräch bringt sowohl dem Laborinhaber als auch dem angestellten Zahntechniker jede Menge Vorteile.

Mitarbeitergespräche:

  • Missverständnisse werden abgebaut.
  • Der Umgang miteinander wird ehrlicher und offener.
  • Durch gegenseitige Information lernt man sein Gegenüber besser kennen und somit auch mehr zu respektieren.
  • Bestehende Herausforderungen werden angesprochen, aufgearbeitet und gemeinsam gelöst.
  • Der angestellte Zahntechniker bekommt die Möglichkeit, seine eigenen Gedanken zu den jeweiligen Problemen in das Gespräch einzubringen und sich mit den Lösungen zu identifizieren.
  • Für organisatorische und personelle Veränderungen steigt das Verständnis Ihres Mitarbeiters, wenn Sie als Chef ihn rechtzeitig über entsprechende Entscheidungen informieren.
  • Das offene Gespräch vermeidet Gerüchte, wodurch das gegenseitige Vertrauen steigt.
  • Die Zusammenarbeit wird enger und das Teamgefühl verstärkt sich.
  • Ein verbessertes Klima entsteht zwischen der Laborleitung und den Zahntechnikern.
  • Ein Zahntechniker, der als „Partner“ im Labor tätig ist, entwickelt eine stärkere Verantwortung und dadurch ein höheres Selbstbewusstsein.

Sie, als Laborinhaber, tragen die Verantwortung für den Erfolg Ihrer Mitarbeitergespräche.

Beachten Sie neben der Sachebene auch immer die Gefühlsebene. Von Paul Watzlawick, ein berühmter Kommunikationstheoretiker und Soziologe, stammt die Aussage: „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt derart, dass Letzterer den Ersteren bestimmt.“ Kurz: Die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern beeinflusst den Gesprächsinhalt.

Worauf achten Sie also, wenn Sie mit einem Ihrer Labormitarbeiter ein anstehendes Gespräch führen?

  • Nehmen Sie sich genügend Zeit für das Anliegen Ihres Zahntechnikers oder Labormitarbeiters. Bringen Sie während des Gespräches genügend Geduld auf, damit Ihr Mitarbeiter entsprechend zu Wort kommen kann.
  • Setzen Sie den Gesprächstermin nicht zu kurzfristig an. Beide Gesprächsparteien benötigen ausreichend Zeit, um sich vorzubereiten.
  • Kommunizieren Sie den Gesprächsanlass im Vorfeld.
  • Suchen Sie einen ruhigen Ort für das Gespräch. Die Zimmertür ist geschlossen. • Selbstverständlich lassen Sie sich nicht durch Ihr Telefon oder andere äußere Einflüsse stören. Ungestörtheit ist für den Verlauf des Gespräches immens wichtig.
  • Bestätigen Sie Ihren Mitarbeiter durch aktives Zuhören und den Einsatz von Fragetechniken.
  • Halten Sie als Laborinhaber keine Monologe, denn dann ist ein effektiver Meinungsaustausch nicht möglich.
  • Keine Unterbrechungen: Lassen Sie Ihr Gegenüber ausreden. Bitten Sie Ihren Mitarbeiter, auch Ihnen nicht ins Wort zu fallen. Gesprächsunterbrechungen sind dem Partner gegenüber respektlos.
  • Keine „Scheingespräche“: Diskutieren Sie nicht über Themen, über die Sie ohnehin schon längst entschieden haben. Das wäre eine Farce.
  • Greifen Sie Vorschläge, Bedenken und Sichtweisen Ihres Zahntechnikers auf. Setzen Sie sich bewusst mit diesen auseinander.
  • Machen Sie Ihrem Mitarbeiter Mut, alle Gedanken auszusprechen, ohne dass Sie diese vorab kommentieren oder bewerten. Und: Suggerieren Sie Ihrem Mitarbeiter nicht Ihre eigene Meinung. Er fühlt sich dadurch manipuliert.
  • Verstecken Sie sich nicht hinter Ihren Notizen.


Fazit:
Ein klares Mitarbeitergespräch ist sehr von Nutzen für beide Seiten. Für Sie als Chef kommt noch hinzu, dass Sie Dinge vielleicht anders sehen, wenn Sie erkannt haben, wie die Mannschaft oder ein Einzelner „tickt“.

Ein Tipp zum Schluss: Sie sollten regelmäßig Mitarbeitergespräche führen, wenigstens zweimal im
Jahr, um unangenehme Überraschungen wie „Chef, ich bin dann mal weg …“ zu vermeiden.