0 Artikel im Warenkorb

Zahnmedizin
Praxismanagement


Wege zur Stressbewältigung

21.06.2016
 - aktualisiert am 29.06.2016

Verschiedene Entspannungstechniken funktionieren zur Stressbewältigung
Verschiedene Entspannungstechniken funktionieren zur Stressbewältigung

Auch wenn wir es oft nicht wahrhaben wollen, so sind doch viele somatische Beschwerden, wie etwa Kopf-, Rücken- oder andere muskuläre Schmerzen, Probleme im Bereich des Gastrointestinaltrakts, aber auch so manche Infektionskrankheit, in Wirklichkeit Ausdruck beziehungsweise Konsequenz einer anhaltenden seelischen Überlastung.

Das VAKOG-Modell

Eine effiziente Stressbewältigung beginnt demzufolge geradewegs zwangsläufig bei der eigenen Psyche. Hierbei kommt es vor allem darauf an, die Apperzeption unserer fünf Sinneskanäle – nämlich sehen (visuell), hören (auditiv), fühlen (kinästhetisch), riechen (olfaktorisch) und schmecken (gustatorisch) – möglichst zielgerichtet zu aktivieren. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom sogenannten VAKOG-Modell.

Bei jedem Mensch ist die Wahrnehmung unterschiedlich ausgeprägt

Allerdings ticken diesbezüglich beileibe nicht alle Menschen gleich, sondern häufig ist eine spezifische Wahrnehmungsform punktuell besonders stark ausgeprägt. So findet man neben eher optischen Typen und Akustikern genauso regelrechte „Nasentiere“, den sprichwörtlichen (Fein-) Schmecker, oder auch vorrangig kinästhetisch gesteuerte Personen.

So stützt sich zum Beispiel eine der eigenen Psychohygiene förderliche Aromatherapie auf die heilenden Eigenschaften hochkonzentrierter natürlicher ätherischer Öle (vor allem Essenzen aus Kamille, Salbei, Hopfen, Eukalyptus, Lavendel oder Zitrone) und spricht dabei in erster Linie das olfaktorische System an. Die audiovisuelle Wahrnehmungsförderung (AVWF) nach Conrady hingegen basiert – wie der Bezeichnung nur unschwer zu entnehmen ist – auf optische und vor allem akustische Reize.

Einfache Entspannung durch Atemübungen und Meditation

Zu den einfachsten, aber dennoch wirkungsvollsten Instrumenten für eine zielorientierte Stressbewältigung gehören ferner verschiedene respiratorische Entspannungstechniken. Oft genügt es bereits, für einige Minuten die Augen zu schließen und sich nur auf seinen natürlichen Atemrhythmus zu fokussieren, um kurzzeitig gedanklich dem strapaziösen Alltag zu entfliehen. Ebenso können bewusst tiefe In- und Exspirationen kognitive Veränderungen evozieren, welche das seelische Wohlbefinden fördern, Ängste lösen und neue Energie liefern. Entsprechende Übungen lassen sich gemeinhin ohne viel Mühe in den normalen Arbeitsablauf integrieren. Meist reicht hierzu schon eine kleine Pause zwischen zwei Patienten aus.

Zu den gängigsten Verfahren mit dem Ziel einer Harmonisierung von Körper und Seele gehören ferner diverse Varianten der Meditation (wie zum Beispiel konzentrierte, Vipassana-, Kirtan-Kriya- oder transzendentale Methode), welche die physiologischen Konsequenzen der Stressreaktion, vor allem Blutdruck, Puls- und Atemfrequenz, positiv beeinflussen. Aber auch Schlafdefiziten, Konzentrationsmängeln und zahlreichen somatischen Folgen psychischer Überlastung kann man auf diese Weise äußerst wirkungsvoll begegnen und so den Organismus in einen angenehmen Ruhezustand versetzen.

Finden Sie Ihre innere Balance wieder

Des Weiteren wäre die progressive Muskelrelaxation (PMR) zu erwähnen. Dieses sehr effiziente Verfahren geht auf den US-amerikanischen Arzt und Physiologen Edmund Jacobson zurück. Hierbei richtet sich die Aufmerksamkeit des Anwenders auf den periodischen Wechsel zwischen einer wenige Sekunden andauernden Kontraktion und der darauffolgenden Entspannung bestimmter Muskelgruppen. Diese Technik lässt wertvolle Rückschlüsse auf die durch Stress am meisten belastetsten Körperareale zu und ist daher die Basis zielgerichteter Abwehr- beziehungsweise Präventivstrategien. So ist es selbst nach einem in höchstem Maße aufreibenden Arbeitstag möglich, recht schnell herunterzukommen und die innere Balance wiederzufinden.

Auch mentales Training und damit verbundene positive Selbstbekräftigungen sind überaus effiziente Wege zu innerem Gleichgewicht. Ähnlich wie ein Formel-1-Pilot die von ihm zu bewältigende Rennstrecke vorab wieder und wieder gedanklich zurücklegt oder ein Kunstturner vor dem Wettkampf eine anspruchsvolle Übung in seiner Fantasie oft einige hundertmal absolviert, kann auch der Zahnarzt alltägliche Praxisabläufe gezielt im Voraus durchspielen, um diese schließlich leichter zu bewerkstelligen. Zudem lassen sich sowohl für das berufliche als auch private Leben wertvolle Reserven konservieren, um aktuellen und künftigen psychischen Anspannungen erfolgreich zu entgegnen.

Ein hoher Stellenwert hinsichtlich eines wirksamen Stressmanagements ist überdies einschlägigen Trancetechniken beizumessen. Sofern man sich hierbei nicht eines entsprechend qualifizierten Therapeuten bedienen mag, können mit geeigneten Metaphern und Instruktionen bespielte Tonträger gute Dienste leisten.

Autogenes Training zur Stressbewältigung

Bereits in den 1920er Jahren entwickelte der Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz das Verfahren des autogenen Trainings. Diese von einer konzentrativen Entspannung gekennzeichnete Technik macht sich den Umstand zunutze, dass nahezu jeder Mensch von Natur aus zur Eigensuggestion fähig ist beziehungsweise sich weitgehend unkompliziert entsprechende Fertigkeiten anzueignen vermag.

Detaillierte Anleitungen hierzu wie auch zur Selbsthypnose im weiteren Sinne finden sich im Internet, auf diversen Bild- und Tonträgern sowie in einschlägiger Fachliteratur. Ebenso können Sie einen Psychologen, Hypnotherapeuten oder entsprechend qualifizierte Ärzte zu dieser Thematik befragen. Auch Volkshochschulen bieten häufig geeignete Kurse an. Dasselbe gilt für eine effiziente Stressbewältigung durch überaus zuträgliche Praktiken, wie etwa Yoga, Qigong, Pilates oder Tai Chi.

Andere Verfahren wie Akkupunktur oder Massage bedürfen hingegen der Hilfe möglichst erfahrener Therapeuten.

Familie und Freunde sind Ihr Motor

Über all dies sollte aber auch die Bedeutung von Familie und Freunden sowie liebgewonnener Hobbys einschließlich sportlicher und kultureller Betätigungen als Blitzableiter für psychische Überforderungen nicht außer Acht gelassen werden. Ein harmonisches persönliches Umfeld ist häufig der Motor jeglichen beruflichen Engagements. Grundsätzlich sollte auf ausgewogene Ernährung inklusive eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Genussmitteln geachtet werden.

Aber auch adäquate körperliche und geistige Regeneration durch genügend Schlaf, angemessene Ruhepausen, Wellness und Entspannung sowie regelmäßige Erholungsphasen sind aus einem wirkungsvollen Stressmanagement nicht wegzudenken. Schließlich sind die permanent steigenden Anforderungen innerhalb eines immer komplexer werdenden Praxisalltags auch oder gerade für unseren Berufsstand mit teilweise enormen seelischen Belastungen verbunden. Um diesen gegenüber indolent und darüber langfristig gesund und ausgeglichen zu bleiben, ist es nahezu unerlässlich, die persönlichen Ressourcen diesbezüglich fortwährend zu konsolidieren beziehungsweise zu verbessern.


Informieren Sie sich bequem und kostenlos mit unserem Spitta aktuell Newsletter über dentale News & Trends.
Ihre Einwilligung können Sie jederzeit an die im Impressum angegebenen Kontaktdaten widerrufen. Wir versenden unsere Newsletter entsprechend unserer Datenschutzerklärung. Wir bewerben in unseren Newslettern für Sie relevante Produkte und Dienstleistungen und freuen uns Ihnen zukünftig aktuelle Informationen und neue Angebote bedarfsgerecht per E-Mail, telefonisch, postalisch oder per Fax zukommen zu lassen
Das könnte Sie auch interessieren:
csm Praxis Yoga Woelker.jpg 230844d49b141490e8273b6b4b17087a f7cabfce74
18.05.2016
Gesund leben im Praxis-Alltag - praktische Umsetzungsbeispielemehr

In Ihrem Kopf summt es wie in einem Bienenstock? Sie fühlen sich zunehmend gereizt und genervt? Höchste Zeit für eine kleine Auszeit. Durchatmen, in einen Apfel beißen und einfach mal abschalten: Pausen sin... mehr

Produktempfehlung