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Zahntechnik
Zahnersatz


Prothetische Indikationen für Implantate

22.05.2017

Prothetische Indikationen für Implantate
Prothetische Indikationen für Implantate

Um einen Bewertungsmaßstab zu entwickeln, werden die prothetisch bedeutungsvollen Merkmale in das Klassifikationsschema eingeordnet. Im Einzelnen betrifft das folgende Parameter

  • Wertigkeit der Zähne:

    • hochwertig (HW): Zahn 3, 6 oder 7, wenn 6 fehlt, tritt 7 an die Stelle
    • mittelwertig (MW): Zahn 4, 5, (8); Zahn 8 wird nicht berücksichtigt
    • niederwertig (NW): Zahn 1, 2

  • Wertigkeit der Implantate: Einstufung der Wertigkeit nach der Lokalisation der Pfeilerzähne. 1. HW, 2. MW, 3. NW.
    Dieser Auffassung liegt die Hypothese zugrunde, dass Implantate eine mit natürlichen Zähnen vergleichbare Haltbarkeit besitzen.

  • Stützzonen (SZ):

    • vier SZ: parodontale Abstützung, alle Formen festsitzender und herausnehmbarer Brücken-Konstruktionen, Teleskopverankerte Prothesen mit vollständiger parodontaler Abstützung, Einzelzahnersatz, Einzelzahn-Implantat
    • drei SZ: kombinierte Versorgung mit parodontal-gingivaler Lagerung, alle Versorgungsformen mit abnehmbarem Teilersatz, Implantate im OK und UK für zusätzliche SZ, Umwandlung der Freiendlücken in Zwischenlücken von SZ 3 zu SZ 4
    • zwei SZ: kombinierte Versorgung mit parodontal-gingivaler Lagerung, anteriores Restgebiss, reduziertes Restgebiss mit langer Auflageachse, Änderung der SZAnzahl nur bei zwei neuen SZ im OK und UK rechts und links, bei festsitzender Gegenkiefer-Versorgung sind zwei SZ möglich, bei Teilprothese im Gegenkiefer besteht keine Indikation
    • eine SZ: rein gingivale Lagerung, Implantate nur bei SZ-Veränderung, in jedem Fall sind Implantate im OK und UK erforderlich
    • keine SZ: rein gingivale Lagerung, totale oder subtotale Prothese, im UK zwei Implantate mit Steg zur Retention, gingivale Lagerung bleibt bestehen, im OK zwei Implantate oder Restzähne, im UK vier Implantate bei parodontal-gingivaler Abstützung

Die Einzelmerkmale werden zusammengefasst, um die Komplexität zu verdeutlichen (Abb. 3.7).

Eine Implantat-Indikation besteht aus prothetischer Sicht dann, wenn dadurch die Zahl der Stützzonen erhöht werden kann.


Lokalisation der hochwertigen Pfeiler oder Implantate (HW)

Aus der vorstehenden Übersicht ergeben sich die Stützzonen und die damit verbundenen therapeutischen Konsequenzen (Abb. 3.8). Zum Verständnis der Zusammenstellung sind die korrespondierenden Zähne des OK und UK aufgelistet. Beim Zusammentreffen von zwei gleichen hochwertigen Pfeilerzähnen (HW) ergibt sich eine Stützzone (SZ). Dadurch ist zu erklären, weshalb mit zunehmendem Zahnverlust die Relation von hochwertigen Pfeilerzähnen (HW) und Anzahl der Stützzonen (SZ) immer mehr divergiert. Auf eine Bezugnahme zu den mit MW und NW eingestuften Zähnen kann verzichtet werden, weil damit immer eine sich erheblich verschlechternde Prognose verbunden und der Aufbau der fehlenden Stützzonen (SZ) trotzdem notwendig ist.

Bei der Festlegung der Implantat-Lokalisation im kombinierten Lückengebiss ist die Prothesenlagerung zu beachten, die im OK und UK gleich oder aber im UK besser sein muss.

Abstützung und Lagerung der Prothese

Bei der Entscheidungsfindung zur Implantat-Indikation ist die Beurteilung der dentalen und mukosalen Belastung zu berücksichtigen. Der Zusammenhang zwischen Abstützung und Lagerung des Zahnersatzes (Abb. 3.9) gewinnt immer dann an Bedeutung, wenn die Entscheidung über die Stützzonen (SZ) nicht eindeutig ist.


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